Croft Enigma

Croft Enigma

Croft Enigma Röhrenvorstufe Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Croft ist ein Spezialist für Röhrenverstärker. Glen Croft hatte in den späten 70er Jahren die Idee, Klangperfektion zu erreichen – ähnlich wie viele andere HiFi-Marken. Doch seine Philosophie unterscheidet sich entscheidend von der anderer Hersteller: Er strebt danach, mit minimalem Aufwand das Beste herauszuholen! Tatsächlich waren alle Geräte, die ich klanglich als hervorragend empfand, zwar nicht simpel, jedoch einfach aufgebaut und hatten die kürzesten Signalwege.

Die Geräte von Croft werden in Handarbeit hergestellt – ähnlich wie bei vielen anderen Verstärkern – jedoch ohne die Verwendung von Schaltungsplatinen. Die Bauteile werden direkt und nach Militärstandard verlötet, ganz im Sinne älterer Röhrengeräte. Über die Optik lässt sich streiten: Während ich einige Croft-Geräte ansprechend finde, gibt es andere, die mir weniger gefallen. Doch das passt ins Konzept von Glen Croft: Aussehen ist sekundär, viel wichtiger ist es, dass HiFi-Geräte dem Ohr schmeicheln und genau das tun, wofür sie bestimmt sind.

Durch einen befreundeten Händler hatte ich die Gelegenheit, einige Croft-Verstärker und -Vorverstärker auszuprobieren. Um es kurz zu machen: Alle von mir gehörten Verstärker waren ausgezeichnet! Sie boten einen super natürlichen Klangcharakter, waren sehr dynamisch und schufen eine fantastische Bühne. Dennoch wollte ich das Experiment wagen und die hier beschriebene Enigma-Vorstufe an einen Transistorverstärker anschließen. Meine Wahl fiel auf ein Paar Burmester 828 MK II! In einem anderen Bericht von mir könnt ihr lesen, dass ich viel von der 828 MK II halte.

Die Enigma hat der Burmester derart gut getan, dass ich vor Musikgenuss tatsächlich vergessen hatte, meine Freundin von der Arbeit abzuholen. Nach zwei Stunden Arbeit und einem Paar neuer Schuhe konnte ich gerade noch die Wogen mit meiner besseren Hälfte glätten. Und ja, ich bin heilfroh, dass sie hier nicht mitliest.

Apropos glätten: Die Enigma ist alles andere als glatt wie eine Aal. Sie bringt Musikalität und reißt die Zuhörer mit. Sie offenbart die kleinsten Details, ohne sie unnötig zu verschönern. Sie ist absolut stressfrei – eine Vorstufe, mit der man alt werden kann. Allerdings habe ich an anderer Stelle gehört, dass es intern bei Croft noch deutlich bessere Modelle gibt. In diesem Sinne…

Technische Daten Croft Enigma

  • Typ: Röhrenvorstufe
  • Röhren: Typischerweise verwendet die Enigma zwei 12AX7 Röhren
  • Eingänge: Mehrere Line-Eingänge (analog) Optionale Phono-Vorstufe verfügbar
  • Ausgänge: Symmetrische XLR-Ausgänge Unsymmetrische RCA-Ausgänge
  • Frequency Response: Typischerweise 20 Hz – 20 kHz
  • Total Harmonic Distortion (THD): < 0,5 % bei 1 kHz
  • Gain: Ca. 20 dB
  • Impedanz: Eingangsimpedanz: Hohe Eingangsimpedanz (typisch > 100 kΩ) Ausgangsimpedanz: Niedrig (typisch < 1 kΩ)
  • Abmessungen: Variiert je nach Modell, typischerweise um die 440 mm Breite x 300 mm Tiefe x 100 mm Höhe
  • Gewicht: Ca. 7–10 kg, je nach Ausführung
  • Stromversorgung: Externe Netzversorgung, typischerweise 230V oder 115V