Sansui C2105

Sansui C2105

Sansui C2105 High End Vorstufe Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Herausforderung beim Schreiben über Verstärker

Es ist immer eine Herausforderung, über Verstärker zu schreiben oder darüber zu sprechen, vor allem, wenn man verdeutlichen möchte, dass sich verschiedene Verstärker tatsächlich unterschiedlich anhören können. Dies ist ein Thema, das oft zu kontroversen Diskussionen führt. Der eine hört die feinen Unterschiede zwischen den Klangeigenschaften der Verstärker, der andere bemerkt kaum eine Veränderung. Es ist ein wenig wie in einer philosophischen Debatte: Manche Menschen sind sensibel für Nuancen, während andere eine eher pragmatische Sicht auf die Dinge haben.

Die Bedeutung neutraler Lautsprecher

Um die Unterschiede zwischen Verstärkern wirklich hören zu können, sind sehr lineare und neutrale Lautsprecher unerlässlich. Warum ist das so? Solche Lautsprecher sind darauf ausgelegt, den Klang so originalgetreu wie möglich wiederzugeben, ohne dabei eigene Klangfärbungen hinzuzufügen. Sie geben damit den tatsächlichen Charakter des Verstärkers unverfälscht wieder. Anders sieht es bei Lautsprechern aus, die eine eigene klangliche Signatur haben. Diese tendieren dazu, bei verschiedenen Verstärkern ähnlich zu klingen, weil sie die klanglichen Eigenheiten des Verstärkers schlichtweg überdecken. Daher bleibt bei solchen Lautsprechern nur wenig Raum für klangliche Variation.

Ein Vergleich: Verstärker und „Chemtrails“-Debatte

Diese Diskussion erinnert mich an eine andere, vielleicht ungewöhnliche Debatte: „Schau doch mal bei strahlend blauem Himmel nach oben – sind das wirklich Kondensstreifen oder wird da etwas über unsere Köpfe versprüht?“ Für den einen sind es schlichtweg Kondensstreifen, die sich nach und nach auflösen, für den anderen handelt es sich um sogenannte Chemtrails, die bewusst am Himmel hinterlassen werden. Ähnlich ist es bei Verstärkern: Während der eine die feinen klanglichen Unterschiede wahrnimmt, bleiben sie für den anderen einfach unsichtbar oder unbedeutend. Ich persönlich finde es bei solchen Themen immer spannend, genauer hinzuschauen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Zurück zum Thema HiFi

Aber genug von solchen Kontroversen, bleiben wir lieber beim eigentlichen Thema: HiFi. Und ja, ich höre tatsächlich deutliche Unterschiede zwischen Verstärkern. Dabei achte ich darauf, verschiedene Musikrichtungen und Lautsprecher zu testen, um mir ein möglichst umfassendes Bild zu machen. Aber um es klarzustellen: Ich sitze dabei nicht mit einem Aluhut vor meiner Anlage und analysiere stundenlang jedes Detail! Es geht vielmehr um den Genuss und das Entdecken neuer klanglicher Facetten.

Der Sansui C-2105 Vorverstärker: Ein besonderer Import

Der Sansui C-2105 Vorverstärker, um den es hier geht, gehört einem Bekannten von mir. Er hatte das Gerät direkt aus Japan importiert, da es auf dem europäischen Markt nie offiziell erhältlich war. Dieser Bekannte ist ein leidenschaftlicher HiFi-Enthusiast, der es liebt, neue Komponenten zu testen und immer auf der Suche nach dem „perfekten Klang“ ist. Als ich ihn eines Tages besuchte, präsentierte er mir stolz die Kombination aus dem C-2105 Vorverstärker und der passenden Endstufe.

Erste Eindrücke: Verarbeitung und Haptik

Optisch fand ich beide Geräte zunächst nicht besonders ansprechend – sie haben eine eher schlichte und zurückhaltende Gestaltung, die nicht sofort ins Auge sticht. Doch dieser Eindruck änderte sich schnell, als ich die massive und hochwertige Verarbeitung spürte. Die Drehregler und Schalter vermittelten ein solides und langlebiges Gefühl, und auch die Gehäusematerialien waren deutlich hochwertiger als bei vielen modernen Geräten. Es ist selten, dass man Geräte aus dieser Zeit sieht, die so durchdacht und qualitativ auf höchstem Niveau verarbeitet sind. Sansui hat bei diesen Komponenten einmal mehr gezeigt, dass sie ein Auge für technische Details und eine Leidenschaft für hochwertige Fertigung haben.

Technische Hürde: 110V-Ausführung

Eine technische Hürde gibt es allerdings bei diesen Geräten: Die Sansui C-2105 Vorstufe und die dazugehörige Endstufe sind ausschließlich in einer 110V-Ausführung erhältlich, da sie nie offiziell in Europa verkauft wurden. Wer also eines dieser Schmuckstücke sein Eigen nennen möchte, muss entweder direkt in Japan bestellen oder einen entsprechenden Spannungswandler nutzen. Das ist für viele eine kleine, aber entscheidende Einschränkung. Wer sich jedoch für die Klangqualität begeistert, wird diesen Aufwand in Kauf nehmen.

Klangliche Eindrücke: Typisch Sansui

Klanglich konnte ich die Geräte leider nicht vollständig einschätzen, da mein Bekannter in einem viel zu kleinen Hörraum sehr große Lautsprecher stehen hatte. Der Raum beeinflusste das Klangbild deutlich, sodass eine wirklich präzise Beurteilung schwierig war. Doch das, was ich dennoch heraushören konnte, klang ganz typisch nach Sansui: kraftvoll, sauber und präzise. Besonders beeindruckend war die Klarheit und Detailtreue, die die Kombination in den Mitten und Höhen zeigte. Dies war eine positive Überraschung, da viele ältere Sansui-Geräte eher für ihre warme und leicht gefärbte Klangcharakteristik bekannt sind. Hier zeigte sich, dass Sansui auch in späteren Jahren mit ihren HiFi-Komponenten eine hohe klangliche Qualität lieferte, die modernen Ansprüchen gerecht wird.

Fazit: Ein Stück HiFi-Geschichte, das begeistert

Der Sansui C-2105 Vorverstärker und die passende Endstufe sind ohne Zweifel hervorragende Beispiele für die hohe Ingenieurskunst, die das Unternehmen über Jahrzehnte hinweg auszeichnete. Wer auf der Suche nach einer Vorstufe ist, die klanglich überzeugt und dabei gleichzeitig ein Stück HiFi-Geschichte in sich trägt, der sollte einen Blick auf diese seltenen Geräte werfen. Die Kombination aus hochwertiger Verarbeitung und kraftvollem, präzisem Klang macht sie zu einem Geheimtipp für Audiophile – auch wenn der Weg über den Import aus Japan eine Herausforderung darstellt.

Technische Daten:

  • Input sensitivity/input impedance (1kHz) Phono MC: 300 microvolts/33 ohms
  • Phono High MC: 2.5mV/100 ohms Phono man month: 2.5mV / 47kohm
  • compact disk, Tuner, Line, Tape Play1, 2:150mV / 47kohm Balanced Input: 150mV/600 ohms
  • Maximum permissible input (1kHz, THD: 0.01%) Phono High MC:40mV Phono MM:350mV
  • An Output voltage/Output load impedance (1kHz) Tape Rec1, 2:150mV/600 ohms
  • Output1 and 2:1.2V/600 ohm
  • Balanced Output: 1.2V/600 ohm
  • Maximum output (1kHz, THD: 0.01%) Output1, 2:20V
  • THD (20Hz – 20kHz) Phono man month: 0.005% or less
  • compact disk, Tuner, Line, Tape Play1, 2:0.003% or less
  • Cross modulation distortion (60Hz:7kHz=4:1, the SMPTE method) Phono man month: 0.005% or less
  • compact disk, Tuner, Line, Tape Play1, 2:0.003% or less
  • Frequency characteristic Phono man month: 20Hz – 20000Hz, ±0.2dB
  • compact disk, Tuner, Line, Tape Play1, 2:DC-500000Hz, and +0 -3 dB
  • SN ratio (A network, a short circuit) Phono MC: 70dB or more
  • Phono man month: 90dB or more
  • compact disk, Tuner, Line, Tape Play1, 2:110dB or more
  • Subsonic Filter 8Hz (-3dB), 6dB / oct
  • Supply voltage 100V
  • Power dissipation 20W
  • Dimensions Width 460x height 137x depth of 383mm
  • Weight 16.5kg