JBL Ti 5000

JBL Ti 5000

JBL Ti 5000 High End Stand Lautsprecher Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Wie viele meiner Leser schon erfahren haben, konnte ich vor einiger Zeit die Ti 5000 mein Eigen nennen. Bevor die JBL Ti 5000 meine Augen und Ohren beglücken durften, hatte ich ein Paar Infinity Kappa 8.2, die ich als Discountware erworben hatte. Eigentlich war ich mit der Kappa zufrieden, dennoch wollte ich mehr. Der Bass der Kappa war mir nicht ganz geheuer – zwar tief und gewaltig, aber leider nicht direkt genug. Nach einigen Monaten der Suche liefen mir endlich ein Paar Ti 5000 zu, ebenfalls beim Discounter. Das Aussehen der Ti-Serie ist über jeden Zweifel erhaben und meiner Meinung nach auch wirklich zeitlos. Aber was nützt die Schönheit eines Lautsprechers, wenn es klanglich nicht passt?

Als Referenzverstärker dienten mir der wunderbare A2 von AVM, der SV-233 von Vincent und ein A-9711 von Onkyo. Mit allen drei Verstärkern kam die Ti 5000 sehr gut zurecht, wobei der Bass mit dem Onkyo-Verstärker druckvoller hätte sein können. In Sachen Dynamik siegte schließlich die Kombination Vincent/JBL. Als CD-Player kam damals der Onkyo 7711 zum Einsatz, zusammen mit Lautsprecherkabeln von Fast Audio Compact 6M.

Zu der Zeit mochte ich basslastige Stücke sehr und konnte nicht genug davon bekommen. Mein Favorit in Sachen Bass war „Mystikal“, also mussten die abgrundtiefen Bässe des Songs die Ti 5000 auf die Probe stellen. Ich glaube, es war auf der LP Titel 7, der meine Kappas an ihre Bassgrenze brachte – Grenzen insofern, als sich der Bass nicht mehr direkt, sondern absolut schwammig anhörte. Eines vorweg: Zum Glück hatte ich damals „verständnisvolle“ Nachbarn – mein Onkel. Der Vincent konnte aufgrund seiner brachialen Kraft die Ti 5000 absolut gerecht antreiben! Bis dato hatte ich noch nie den Lautstärkeregler eines Verstärkers bis zum Anschlag drehen können.

Doch in dieser Kombination war alles anders! Die JBLs verpassten mir einen ungeheuren Adrenalinstoß, sodass ich vor lauter Ehrfurcht den Lautstärkeregler nicht mehr herunterdrehen konnte – bis mir dann ein unangenehmes Geräusch auffiel. Zuerst dachte ich, ich hätte entweder die Ti 5000 oder den Verstärker zerschossen, bis ich bemerkte, dass dieses Geräusch von einem Schreien begleitet war. Ja, mein Onkel und die gesamte Nachbarschaft standen vor der Tür hehehehe und wollten mich… na ja, lassen wir das lieber an dieser Stelle.

Die „Versammlung“ – man könnte fast von einer Demonstration sprechen – nutzte ich als Gelegenheit, die JBLs auch mal leise hören zu können. Wie konnte es auch anders sein, auch hier spielte die „Königin“ sehr kräftig und machte lautes Hören fast überflüssig, es sei denn, man möchte es sich mit seinem Onkel und der Nachbarschaft für immer verscherzen! Stimmen, Ortbarkeit, Details, Räumlichkeit, Luftigkeit und Dynamik sind in Hülle und Fülle vorhanden – man vermisst nichts.

Wer sich für die Ti 5000 interessiert, sollte einen Hörraum von mindestens 30 m² oder mehr haben, denn erst dann spielen die Lautsprecher in ihrer wahren Größe. Für kleinere Räume gibt es sicherlich andere Alternativen, zum Beispiel die JBL Ti 1000, 2000 oder Ti 3000.

Technische Daten – JBL Ti 5000

  • Übertragungsbereich : 30-30000 Hz
  • Schalldruck axial in 1 m Entfernung: 90 dB
  • Nennimpedanz: 6 Ohm
  • Lautsprecherbestückung:
  • Tieftonsystem 320 mm
  • Mitteltonsystem: 2 x 138 mm
  • Hochtonsystem: 25 mm Titankalotte mit integrierter Diamant Sicke
  • Übergangsfrequenz: 300Hz/3kHz
  • Nenn-/Musikbelastbarkeit: 250/400 Watt
  • Abmessungen: H x B x T: 1155 x 550 x 360 mm
  • Gewicht: 55 kg pro Stück (Die Vorgängerin 250Ti wiegt mehr und auch einiges mehr zu Bieten. Wenn man`s so will, die Ti 5000 ist die Light Version der 250Ti)

Der Neupreis laut JBL Katalog lag bei 11000 DM zu seiner Zeit und wie ich finde auch gerechtfertigt, obwohl ich meine für 2600 DM neu erworben hatte. Dank der besagten Neuauflage sind die JBLs bei diversen Onlineauktionshäuser sehr verbreitet und in der Regel zwischen 900 und 1100 Euro zu bekommen. Ich wüsste im Moment nicht, welche Lautsprecher in der Preisklasse besser sein könnten (vielleicht die TB 160 von T&A?), die Kappa 8.2 ist es jedenfalls nicht.

Klangcharakteristik:

Die Ti 5000 bietet einen beeindruckenden, kraftvollen Klang mit einer außergewöhnlichen Basswiedergabe, die auf den zwei 320 mm Tieftönern basiert. Die Mitteltöne sind klar und präzise, während der Titanium-Hochtöner für eine kristallklare und detaillierte Hochtonwiedergabe sorgt. Dank der 3-Wege-Konstruktion können die einzelnen Frequenzbereiche optimal voneinander getrennt und sauber wiedergegeben werden.

Besonders hervorzuheben ist der kraftvolle und tiefe Bass, der selbst große Räume mit beeindruckender Wucht ausfüllt, ohne dabei an Präzision zu verlieren. In Kombination mit einem leistungsstarken Verstärker entfaltet die Ti 5000 ihr volles Potenzial und eignet sich hervorragend für dynamische und anspruchsvolle Musikgenres.

Design und Verarbeitung:

Die Lautsprecher haben ein zeitloses, elegantes Design mit einer stabilen Gehäusekonstruktion, die Resonanzen minimiert. Die Front besteht aus einer schwarzen Schallwand, die Treiber sind sauber integriert, und das Gehäuse bietet eine makellose Verarbeitung in typischer JBL-Qualität.

Positionierung und Verwendung:

Die JBL Ti 5000 sind für größere Räume ab 30 m² und aufwärts ideal. Sie brauchen Platz, um ihre klangliche Stärke voll zur Geltung zu bringen. Für kleinere Räume sind sie aufgrund der Basswiedergabe oft zu dominant. Eine sorgfältige Positionierung im Raum und eine ausreichende Verstärkerleistung (idealerweise ab 100 Watt Sinusleistung) sind notwendig, um das bestmögliche Hörerlebnis zu garantieren.

Fazit:

Die JBL Ti 5000 ist ein leistungsstarker Standlautsprecher mit einem klaren Fokus auf dynamische, kraftvolle Wiedergabe. Sie wird oft von Audiophilen und Musikliebhabern geschätzt, die auf kraftvolle Bässe und klare Höhen Wert legen. Durch ihre Bauweise und ihr Design ist sie auch optisch ein echter Blickfang und eine wertvolle Ergänzung für hochwertige Hi-Fi-Systeme.