Pioneer CS-3000A

Pioneer CS-3000A

Pioneer cs3000A Vintage Monitor Lautsprecher Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Die Pioneer CS-3000 A ist der Inbegriff von Seltenheit! Ich schätze mich glücklich, ein Paar dieser wunderschönen Lautsprecher zu besitzen. Zugegeben, es war kein leichtes Unterfangen, die hübschen Pioneer-Lautsprecher zu bekommen. Aber wer absolute Raritäten sein Eigen nennen möchte, muss Opfer bringen. Jetzt stehen die Lautsprecher in meinem Raum und erfreuen nicht nur meine Augen, sondern auch meine Ohren.

Die CS-3000 A erblickte 1973 das Licht der Welt. Umso erstaunlicher ist ihre futuristische Erscheinung, da der japanische Stil der 70er Jahre stark durch den Japanbarock geprägt war. Vermutlich wollte Pioneer mit ihrem Design einen Fortschritt symbolisieren, oder steckt dahinter wirklich Innovation? Leider reichen meine technischen Kenntnisse nicht aus, um das zu bestätigen. Eines muss jedoch unbedingt erwähnt werden: Der Klang der Pioneer ist fantastisch! Knackige Bässe, seidige Höhen und lebendige Mitten sind hier keine Fremdwörter. Letzteres macht so viel Spaß, dass man bei der Musik oft von einem viel größeren Lautsprecher ausgeht – Gänsehaut pur! Gerade läuft Peter Gabriels „Washing of the Water“ in Dauerschleife.

Eine große, durchsichtige Klangbühne entfaltet sich. Die Stimmen sind klar von den anderen Instrumenten getrennt und verteilen sich wunderbar im Raum. Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass sich die Raumdarstellung je nach Verstärker dramatisch verändert. So spielt die Pioneer mit meinem Rotel 1603 alles konzentriert in der Mitte ab, schön von den Boxen gelöst. Mit meinem Kenwood KA-907 hingegen ist die Bühne wesentlich größer und umhüllt einen regelrecht. Jede Kombination hat ihre eigenen Vorteile und bietet enormen Spaß. Doch im aktivierten Modus gibt sich die Pioneer nicht so schnell geschlagen!

Im Vergleich habe ich ein Paar HPM-100 hinzugezogen. Beide Lautsprecher sind auf ihre Art klangliche Schwergewichte. Obwohl der HPM größer ist, ist der CS-3000 A mit 7 Kilo (26 kg vs. 33 kg) pro Lautsprecher schwerer. Außerdem kann die CS-3000 A mit echtem Rosenholzfurnier punkten. Insgesamt macht der CS einen wertigeren Eindruck. Die HPM-100 ist auf Höhen optimiert, was manchmal, je nach Verstärker, zu scharfen Tönen führt. Beim CS-3000 A ist das nur bedingt der Fall; er spielt angenehm hoch, aber warm. Die Bässe sind meiner Meinung nach eine Klasse besser. Der CS liefert knüppelhartes, aber auch tiefgehendes Bassfundament. In meinem Raum neigte die HPM dazu, zu dröhnen, während der mit Rosenholz furnierte Pioneer nie solche Probleme hatte – sehr gut!

In Bezug auf die Mittenwiedergabe gibt es für mich keinen Zweifel: Der „ältere“ Pioneer CS-3000 A ist hier einige Klassen besser, mit einem richtig schönen, voluminösen Klang. Obwohl die HPM pegelfester ist, macht die CS-3000 A klanglich eine weitaus bessere Figur. Beide Lautsprecher haben ihre Besonderheiten; die HPM bietet unter vielen Verstärkern und Receivern, insbesondere in Kombination mit einem Marantz 2245 (oder ähnlichen Modellen), einen besonderen Hörspaß. Für die CS-3000 A ist die Wahl des Verstärkers oder Receivers weniger problematisch.

Ein weiterer Vergleich bot sich mit der Infinity Kappa 7.2i an. Aufgrund ihrer Größe spielt die Kappa sicherlich mächtiger und manchmal auch präsenter, aber sie erreicht bei weitem nicht die Direktheit und Ehrlichkeit der Pioneer CS-3000 A! Der Bassbereich ist trockener und drückt regelrecht gegen den Körper des Zuhörers. Die Mitten sind beim Pioneer eine Spur lebendiger, während die Höhen bei beiden Lautsprechern fast gleichauf sind. Allerdings klingen die Höhen der Pioneer etwas „größer“ und „fülliger“, nicht zuletzt wegen der hervorragenden Mitten. Ein herausragendes Merkmal der Pioneer-Lautsprecher ist, dass die Musik unglaublich gut von den Boxen gelöst wird.

3-Wiring ist das Zauberwort. Die Möglichkeit, den Hochtöner, Mitteltöner und den Bass aktiv mit drei Verstärkern anzutreiben, ist absolut kein Problem, da die entsprechenden Anschlüsse vorhanden sind. An der Vorderseite kann man die Höhen und Mitten anpassen.

Die Pioneer CS-3000 A ist eine erstaunliche Box. Sicherlich gibt es bessere Lautsprecher, auch aus vergangenen Tagen, aber nur wenige sind so schwer zu bekommen wie die Pioneer. Neben mir kenne ich weltweit nur noch einen weiteren Sammler, der diese Schmuckstücke besitzt. Eine Rarität und ein absoluter Traum für Sammler!

Allgemeine Informationen

  • Modell: CS-3000 A
  • Baujahre: 1973 – 1976
  • Hergestellt in: Japan
  • Farbe: Brasilianisches Palisanderholz
  • Abmessungen: 360 x 630 x 327 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 33 kg
  • Neupreis: ca. 500 US-$, 2’368 DM

Technische Daten

  • Bauart: 3-Wege, 3 Lautsprecher, geschlossen
  • Chassis: Tieftöner: 300 mm Konus / Mitteltöner: 65 mm Konus / Hochtöner: 20 mm Konus
  • Belastbarkeit: Nennleistung: – Musikleistung: 100 W
  • Wirkungsgrad: 89 dB / W / m
  • Frequenzgang: 30 – 20.000 Hz
  • Übergangsbereiche: 620 Hz, 4.000 Hz
  • Impedanz: 8 Ohm

Besondere Ausstattungen

  • Abnehmbare Front
  • Umschaltbar zwischen Normal, Bi-Amping und Tri-Amping
  • Pegelregler für Mittel- und Hochton

Weitere Informationen

Für mehr Details über den Pioneer CS-3000 A Lautsprecher kannst du die folgenden Quellen besuchen:

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