
Luxman L-11
Luxman L-11 High End Laboratory Series Vintage Vollverstärker ErfahrungsberichtTestbericht:
Vor einiger Zeit konnte ich die Luxman L1o, also den kleineren Bruder des L-11, mein Eigen nennen. Mal abgesehen von der perfekten Verarbeitungsqualität konnte der Verstärker mich klanglich vom Hocker reissen. Eine gewohnte Luxman-Seidigkeit gepaart mit Dynamik und einer Transparenz, wovon vieler heutiger „High End“ Verstärker nur träumen können. So gut auch die L10 ist, bleibt der tolle Verstärker klanglich aber weit hinter dem L11.
Vor Allen im Bassbereich legt der L11er eine Präzision, Punch und Fülle an den Tag, dass klar und deutlich wird, wer Cheffe im Hause ist. Auch die perfekt kontrollierte Spielweise lässt Stunden langes Zuhören garantieren. Im Moment lässt der größte Luxman Vollverstärker zu seiner Zeit, seine Muskeln an ein Paar Yamaha NS 1000 spielen und das wirklich perfekt(!) Die Kombination ist ideal und spiel auf höchstem Niveau. Das soll aber nicht heißen, dass zwingend ein Paar dicke Lautsprecher angeschlossen werden müssen, denn mit einer JBL L 80 MK II, JBL 4312, JBL L110, und KLH 1 macht`s ebenfalls einen Heidenspaß und distanziert einige andere Vollverstärker aus meiner Sammlung um längen. Die Musik bekommt eine erstaunliche Struktur, Stimmen sind frei und Instrumente stehen dort, wo die stehen müssen. Die fast unendliche Kontrolle und Schnelligkeit sind phantastisch. Das ist wirklich ein Verstärker der ohne weiteres zum besten gehört was das Haus Luxman je verlassen hat(!)
Die Verarbeitungsqualität ist auch perfekt: massives Alu soweit das Auge reicht und super Anfassqualität. Schalter, Knöpfe rasten völlig qualitativ ein und die Regler lassen sich Butterweich aber dennoch mit einem leichten Wiederstand einstellen. Der Gehäusedeckel besteht komplett aus Lochblech. Was für eine sehr gute Kühlung sorgt. Allerdings wird der tolle Verstärker nicht einmal Handwarm damit die tausende Löcher gerechtfertigt werden könnten. Aber es sieht wunderbar aus und passt vorzüglich in das Gesamtkonzept. Ja, die Ingenieure und die Designer haben aus dem vollen geschöpft das steht absolut ausser Frage. Die Wertigkeit geht im inneren weiter. Super gestaltet und ein Bauaufwand!?! Wirklich Phänomenal. Ein Risen Ringkerntrafo und dicke Elkos sorgen für Strom im Überfluss. Außerdem habe ich selten einen Tranistor- Kühlkörper (in so einem kompakten Verstärker) gesehen, das so massiv ist wie der im L11. Der Luxman ist ein Gigant auch wenn die Abmasse das nicht vermuten lassen. Eine weitere besondere Eigenschaft ist, dass der L11 Vollverstärker einen durchgehenden linearen Frequenzverlauf zu Bieten hat. Ein Verstärker der meiner Meinung nach ziemlich vielen Verstärker aus dem selben Jahr deutlich überlegen war und ist. Ich jedenfalls möchte die extrem seltene Luxman nicht mehr missen, denn um die selbe Qualität heute zu erzielen, sind sicherlich einige Tausend Euro von Nöten.
Falls euch ein L11 über den Weg laufen sollte bitte nicht schämen sondern nähmen(!)
In diesem Sinne……
Technische Daten:
- Modell: L-11
- Modellreihe: Laboratory Standard Serie
- Typ: Realtime Processed DC-Vollverstärker
- Baujahre: 1976 – 1982
- Hergestellt in: Japan
- Farbe: Alufront, Gehäuse Graumetallic
- Abmessungen: 438 x 125 x 395 mm (BxHxT)
- Gewicht: 18,5 kg
- Neupreis ca.: 950 US-$, 2’300 DM
- Anzahl der Eingänge: Phono 1 MM: 2,5 mV, 50 kOhm, 100 kOhm, max. 160 mV (1 kHz) Phono 1 MC: mit Step-up Transformator 8020 oder 8030 Phono 2 MM Direkt: 2,5 mV, 50 kOhm, 100 kOhm, max. 160 mV (1 kHz) Phono 2 MC mit Step-up Transformator 8020 oder 8030 AUX 1: 150 mV AUX 2: 150 mV Tuner: 150 mV Tape 1: 150 mV Tape 2: 150 mV Main In: 1,6 V
- Anzahl der Ausgänge: Tape Rec 1, 2: 300mV, max. 18 V Pre Out: 1,6 V, max. 18 VKopfhörerausgang: ja 2 Lautsprecherpaare
- Dauerleistung (bei Klirrfaktor) 8 Ohm: 2x 100 W (RMS, 20Hz – 20Khz, < 0,02 %) 4 Ohm: 2x 155 W (DIN)
- Gesamtklirrfaktor: 0,015 %
- Dämpfungsfaktor: 80 bei 8 Ohm
- Frequenzgang: Phono: 20Hz – 20kHz, ± 0,2 dB High Level: 10 Hz bis 90 kHz, – 1 dB
- Klirrfaktor: < 0,02%
- Signalrauschabstand: Phono: > 92 dB High Level: > 100 dB
- Stereokanaltrennung: Phono: > 85 dB High Level: 85 dB
- Klangregelung: linear Equalizer Bass: + 2 dB, – 2,5 dB Höhen: + 2 dB, – 2,5 dB
Eckfrequenzen: 700 Hz, 3 kHz, 10 kHz - Loudness: ja
- High Filter: ja
- Low Filter (Subsonic): 10 Hz / 20 Hz, – 12 dB/Oktave
- Low Boost: ja
- Mute: ja
- Filter für elektrostatische Lautsprecher: ja
Ja, ich stimme zu :-)
seit einiger Zeit habe ich auch einen diesen Giganten in meiner Sammlung. Gigantisch schön ist schon das Design: Es sagt mir immer: Hier bin ich, dein Verstärker. Du brauchst keinen anderen neben mir. Ich habe den L-11 nach einer Odyssee in der Bucht erwerben können und wie alle meine anderen Schätz mit denen ich höre behutsam revidiert. Er hat einige Folienkondensatoren für die Spannungsstabilisierung bekommen, der Fußpunktelko der Gegenkopplung hat einen großen Folienshunt bekommen und die Netzteilelkos sind 15.000 uF auf 39.000 uF angewachsen.
Dieser Vollverstärker deklassiert viele Vor- und Endstufen Kombinationen. Bei Vergleichen mit anderen Geräten habe ich häufig die Kommentare wie „mein Verstärker ist wohl defekt“ oder „Ich muß da noch bei meinem Gerät noch mal etwas überarbeiten“ und so weiter gehört. Oder auch: „Meine Box hat eben einen neuen Tieftöner bekommen.“
Räumliche Präzision, Schwärze im Baßbereich, Dynamik, Ortungsschärfe,- in allen Bereichen ist dieses Gerät ein Traum
Der L-11 spielt wirklich ganz oben mit. Glücklich ist wer einen hat.
Richard