
Revox B77
Revox B77 Reel2Reel Bandmaschine Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★☆ (4/5)
Bandmaschinen sind für mich ganz besondere Sammlerobjekte. Warum? Weil heutzutage kaum noch neue Bandmaschinen hergestellt werden – abgesehen von Metaxas, die jedoch ab 30.000 Euro beginnen! Dennoch ist die Nachfrage, insbesondere unter jüngeren Menschen, enorm hoch. Viele von uns kaufen eine Bandmaschine und nutzen sie aktiv. Ich habe jedoch auch einige Studenten kennengelernt, die so ein Gerät eher als dekoratives Element in ihrer Wohnung aufstellen möchten. Die Nachfrage bleibt also groß, und Marken wie Pioneer, Technics und Akai sind momentan kaum noch bezahlbar. Vor allem die größeren Modelle sind begehrte Objekte, und das Interesse an diesen klassischen Geräten ebbt einfach nicht ab.
Wenn man auf der Suche nach einer guten und preiswerten Bandmaschine ist, ist die B77 eine ausgezeichnete Wahl. Doch qualitativ kann sie mit den japanischen Modellen kaum mithalten. Selbst die RS 1500 oder 1506 sind für mich deutlich überlegen.
Wer sich jedoch überlegt, eine Bandmaschine zuzulegen und nur ein begrenztes Budget hat, dem kann ich die B77 zu 100 % empfehlen! Sie ist erschwinglich, hervorragend verarbeitet und sieht zudem noch sehr gut aus. Ein Nachteil, den man erwähnen sollte, ist die Nextellackierung, die nicht immer optimal ist, sowie einige Kondensatoren, die bei einer B77 mit langer Standzeit gelegentlich Probleme bereiten können. Die Tonköpfe der B77 können zwar verschleißen, aber bis das geschieht, vergehen in der Regel viele Jahre. Im Vergleich dazu scheinen die GX-Tonköpfe von Akai-Bandmaschinen uns alle wohl noch überdauern.
Insgesamt ist die B77 eine tolle Anschaffung. Wenn man sich eine überholte Maschine gönnen möchte, kann das zwar teuer werden, doch man ist damit auf der sicheren Seite. Soll es günstiger werden, kann man sich auch die ältere A77Bandmaschine näher ansehen. Der Handelspreis für diese Modelle ist ein Schnäppchen für die gebotene Qualität.
Klanglich gibt es an der B77 keinerlei Kritikpunkte – sie spielt fantastisch! Allerdings muss ich erwähnen, dass die Technics RS 1700 in einer anderen Liga spielt und dem High-End-Sound viel näherkommt. Die B77 klingt einfach „alt“, während die Technics aktueller wirkt. Trotzdem ist die B77 eine hervorragende Bandmaschine und absolut empfehlenswert. In diesem Sinne…
Technische Daten:
- Laufwerk: Dreimotorenlaufwerk 2 AC-Spulmotoren 1 AC-Tonmotor elektronisch geregelt
- Bandgeschwindigkeit: SLS 2.38 cm/s und 4.75 cm/s LS 4.75 cm/s und 9.52 cm/s NS 9.52 cm/s und 19.05 cm/s HS 19.05 cm/s und 38.1 cm/s
- Tonhöhenschwankung: 38 cm/s, 0.07 %, 19 cm/s, 0.08 %, 9.5 cm/s, 0.10 %
- Spulengröße: bis 26.5 cm ( 10.5 inch)
- Umspulzeit: 135 Sek. für 1100 m Tonband
- Frequenzgang über Band: 30 Hz bis 20 kHz + 2 dB bis – 3 dB bei 19 cm/s 30 Hz bis 16 kHz + 2 dB bis – 3 dB bei 9,5 cm/s
- Geräuschspannungsabstand: 67 dB (2-Spur), 63 dB (4-Spur) bei 19 cm/s 64 dB (2-Spur), 60 dB (4-Spur) bei 9,5 cm/s
- Schlupf: max. 0,2 %
- Bestückung: 11 ICs, 1 Optokoppler, 4 Triacs, 60 Transistoren, 33 Dioden, 5 LEDs, 2 Brückengleichrichter, 3 Relais
- Leistungsaufnahme: max. 80 VA