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Mcintosh MA 7000

McIntosh MA7000 High End Vollverstärker Test / Erfahrungsbericht:

Vorwort für www.mackern.de – McIntosh MA7000 Vollverstärker im Test von Uli

In dieser Besprechung widmet sich Uli dem McIntosh MA7000 – einem Vollverstärker, der polarisiert. Ich selbst hatte vor einigen Jahren das Vergnügen – oder eher die Ernüchterung –, den MA7000 an einem Paar Dynaudio Special 25 zu hören. Was soll ich sagen: Ich war erstaunt, wie unspektakulär dieser vermeintliche Kraftprotz aufspielte. Im Vergleich zu einem Marantz 4270 Receiver, der die Dynaudios mit überraschender Leichtigkeit belebte. Für mich war der MA7000 damit abgehakt – verschwunden von meinem Radarschirm. Doch Geschmäcker und Setups sind verschieden – und vielleicht sieht Uli das ganz anders. Lesen Sie selbst.


McIntosh MA7000 – Der Charme eines Boliden

Der McIntosh MA7000 war mein erster Berührungspunkt mit der legendären US-amerikanischen High-End-Schmiede – und was für einer. Für viele beginnt das HiFi-Vergnügen nicht erst im Hörraum, sondern schon mit dem Heimweg vom Händler. Die Geräte im Kofferraum, Vorfreude im Bauch – wer kennt das nicht? Beim MA7000 kommt noch ein weiteres Gefühl hinzu: Respekt. Denn dieser Vollverstärker ist nicht nur irgendein HiFi-Baustein – er is ein Statement.

Verarbeitung & Design – Klang trifft Kult

Die Faszination für McIntosh beginnt oft beim Äußeren. Massive Frontplatten, gebürstetes Aluminium, das charakteristische Glas-Panel mit beleuchtetem Logo und natürlich die ikonischen blauen VU-Meter – ein Design, das seit Jahrzehnten fast unverändert geblieben ist und genau deshalb so zeitlos wirkt. Der MA7000 nimmt optisch wie physisch viel Raum ein. Er bringt stolze 45 Kilo auf die Waage und füllt schnell die Hälfte eines Racks – was für ein Auftritt!

Vergleicht man ihn mit anderen Vollverstärkern derselben Preisklasse, wird deutlich: Hier bekommt man tatsächlich „etwas fürs Geld“ – nicht nur klanglich, sondern auch haptisch und visuell. Die Bedienelemente drehen sich mit satter Präzision, das Gehäuse wirkt wie aus dem Vollen gefräst – ein echter McIntosh eben.

Ausstattung – klassisch, durchdacht, hochwertig

Der MA7000 ist ein rein analoger Vollverstärker mit satten 2 x 250 Watt an 2, 4 und 8 Ohm, realisiert über McIntoshs hauseigene Autoformer-Technologie. Diese Ausgangsübertrager garantieren konstante Leistungsabgabe unabhängig von der Impedanz des Lautsprechers – ein Markenzeichen der Marke. Dazu gibt es 5 Hochpegeleingänge, einen Phono-MM-Eingang und sogar einen 8-Band-EQ für individuelle Klangkorrekturen – oldschool, aber in bestimmten Setups Gold wert.

Klangcharakter – warm, musikalisch, authentisch

Klanglich gibt sich der MA7000 souverän und – wie soll man sagen – „typisch McIntosh“. Er spielt mit einer leicht warmen, angenehm musikalischen Note. Dabei mangelt es ihm nicht an Auflösung, doch wer absolute analytische Transparenz sucht, wird hier nicht ganz glücklich. Der MA7000 liefert keine sezierende Detailanalyse à la Accuphase – vielmehr stellt er Musik körperhaft und farbenreich in den Raum. Stimmen klingen greifbar, Instrumente haben Gewicht. Es ist ein Klang, der berührt – weniger durch Präzision als durch Emotion.

Der Bass ist vollmundig und druckvoll, jedoch nicht übermäßig straff. Hier zeigt sich eine Schwäche: Der vergleichsweise niedrige Dämpfungsfaktor kann bei schwierigen Lautsprechern (vor allem mit komplexem Impedanzverlauf) zu einem leicht aufgeweichten Tiefton führen. Besonders Lautsprecher, die viel Kontrolle fordern – etwa einige Modelle von Wilson Audio, Magico oder PMC – passen nicht optimal. Dafür glänzt der MA7000 mit Lautsprechern wie Sonus Faber, Harbeth, Spendor oder auch McIntosh-eigenen Line-Source-Modellen.

Lautsprecherwahl – Synergie ist entscheidend

Wer den MA7000 kauft, sollte die Wahl seiner Lautsprecher sorgfältig abwägen. Er mag keine Kontrollfreaks sein, dafür aber ein Klangästhet mit feinem Gespür. Elektrostaten, Flächenstrahler oder Systeme mit sanftem Charakter können hervorragend harmonieren. An meiner Sonus Faber zeigte der MA7000, wie musikalisch und farbenfroh er spielen kann. Mit „falschen“ Partnern hingegen kann er enttäuschen.

Fazit – Kult mit Charakter

Der McIntosh MA7000 ist kein Verstärker für jedermann. Er ist kein neutraler Studioarbeiter, sondern ein Charakterkopf mit Ecken, Kanten – und viel Charme. Wer ihn einfach blind kauft, nur weil McIntosh draufsteht, kann enttäuscht werden. Wer jedoch bereit ist, sich auf seine Art der Musikwiedergabe einzulassen – und den richtigen Lautsprecher zur Seite stellt –, wird mit stundenlangen, entspannten Hörsessions belohnt.

Der MA7000 ist kein „Kernkraftwerk“ wie manche Krells oder Mark Levinsons. Er ist eher der kultivierte Gentleman unter den Vollverstärkern – mit Stil, Substanz und einer Aura, die viele Mitbewerber vermissen lassen. Ein echter McIntosh eben.

Technische Daten:

Kategorie Technische Daten
Verstärkertyp Vollverstärker (integriert, rein analog)
Leistung 2 × 250 Watt (an 2, 4 oder 8 Ohm) über Autoformer-Technologie
Autoformer Ja – McIntosh Unity-Coupled Circuit mit 2, 4 und 8 Ohm Ausgangsklemmen
Frequenzgang 20 Hz – 20.000 Hz (±0,5 dB) / 10 Hz – 100.000 Hz (±3 dB)
Klirrfaktor (THD) 0,005% bei Nennleistung
S/N-Verhältnis > 95 dB (Hochpegel), > 90 dB (Phono MM)
Eingänge 8 Hochpegel-Eingänge (unsymmetrisch)
1 Phono MM-Eingang (unsymmetrisch)
1 symmetrischer (XLR) Eingang
Tape Monitor / Tape Out
Ausgänge 1x Pre-Out (unsymmetrisch)
1x Kopfhörerausgang
Equalizer 8-Band-Grafik-Equalizer (±12 dB bei 30, 150, 500 Hz, 1.5, 5, 10, 15, 30 kHz)
Dämpfungsfaktor > 40
Lautsprecheranschlüsse Schraubklemmen für 2, 4 und 8 Ohm Lautsprecher
Fernbedienung Inklusive (Systemfernbedienung)
VU-Meter Ja – klassische McIntosh Power-Meter (blau beleuchtet)
Abmessungen (B × H × T) 44,5 cm × 19,4 cm × 56 cm
Gewicht ca. 45 kg
Besonderheiten – McIntosh Autoformer
– Solide Bauweise
– Klassisches McIntosh-Design
Baujahr ca. 2007–2013
Nachfolgemodell MA7900 bzw. später MA8900

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