Jean Hiraga Le Monstre

Jean Hiraga Le Monstre

Jean Hiraga Le Monstre Endstufe Finale Version 2x 20 Watt – Erfahrungsbericht und Test

Einführung und Erste Eindrücke

Irgendwann kommt man als HiFi-Interessierter an Jean Hiraga nicht vorbei. Der Name steht für kompromisslose Klangqualität und außergewöhnliche Verstärker. Die Le Monstre Endstufe sticht dabei besonders hervor. Betrachtet man sie näher, fällt zuerst die sehr ordentliche und stabile Bauweise auf. Besonders beeindruckend sind die technischen Daten, allen voran die riesige Ladeelko-Kapazität von 900.000 Mikrofarad – ein extrem hoher Wert, der für eine stabile Stromversorgung und damit für ausgezeichnete Klangperformance sorgt. Allerdings nur bei einer Super Class A Variante und diverse DIY Projekte mit mindestens 2×30 Watt. Meine L’Audiophile Le Class A steht zwar mit 400000 Mikrofarad einigen Selbstbau-Projekte über die Hälfte nach aber kann sich dennoch sehen lassen.

Allerdings stößt man auch auf die Leistungsangaben: 2 x 8 Watt oder etwas großzügiger 2 x 20 Watt, beide in Class A. Diese vergleichsweise niedrigen Werte haben mich bisher davon abgehalten, die erste   Le Monstre zu kaufen, obwohl die Ladeelko-Kapazität allein schon beeindruckend ist. Denke aber, das der ursprüngliche Klangzauber mit der 2×8 Watt Version entstanden ist und Jean Hiraga zur Legende machte.

Modell Leistung (pro Kanal) Schaltungstyp Besonderheiten Bemerkung
Le Monstre ca. 8–10 W (teils bis 15 W) Class A (reiner Class A) Extrem einfach, sehr puristisch, große Netzteilkapazität DIY-Klassiker, weltweit nachgebaut
Le Class A ca. 20 W Class A Kommerziell gebaut, solide Class-A-Leistung Seltenere „Originalgeräte“
Super Class A 20–30 W Class A Leistungsstärker, erweiterte Kühlung und Netzteil nötig Sehr beliebtes DIY-Projekt

Design und Verarbeitung der Le Monstre / Le Class A

Die Le Monstre hat ein Design, das an Röhrenverstärker erinnert. Besonders die dicken, roten Elkos auf den Armen sind ein absoluter Hingucker. Es soll auch eine Abdeckung für die Endstufe gegeben haben, mein Exemplar besitzt diese jedoch nicht. Persönlich finde ich die Optik ohne Abdeckung sogar ansprechender, auch wenn eine Abdeckung im Haushalt mit kleinen Kindern durchaus sinnvoll sein kann, um Beschädigungen vorzubeugen.

Meinen Verstärker habe ich von einem älteren Herrn erworben, der zudem die passende Le Tube Vorstufe und die Phonovorverstärker-Pre-Pre besaß. Alle Geräte waren in einem neuwertigen Zustand und funktionierten technisch einwandfrei, was auf eine sorgfältige Pflege und regelmäßigen Gebrauch schließen lässt.

Klangtest mit Rogers LS 3/5a und Dynaudio Confidence 3 Lautsprechern

Für meinen Test habe ich die Le Monstre mit Rogers LS 3/5a Lautsprechern in der 15-Ohm-Variante kombiniert – eine klassische und sehr gut harmonierende Kombination. Die Wiedergabe ist beeindruckend präzise und sauber. Besonders bei klassischer Musik zeigt die Endstufe ihre Stärken: Man kann förmlich die feinen Details hören, wie etwa die Interaktion der Instrumente  im Konzert, und sogar die genau Position der selbigen!

Diese lebendige, natürliche Wiedergabe macht die Freude an der Musik greifbar und hebt die Le Monstre von vielen anderen Verstärkern ab. Selbst bei der Leistungshungrige Dynaudio Confidence 3 stand ich mit offene Mund vor den Lautsprechern und konnte nicht fassen, wie gut sich das anhört.

Leistung und technische Besonderheiten

Trotz ihrer vergleichsweise geringen Ausgangsleistung von 2 x 20 Watt (Class A) zeigt die Le Monstre, wie viel man mit guter Technik und ausreichender Stromversorgung erreichen kann. Die enorme Ladeelko-Kapazität von über 400.000 Mikrofarad sorgt für eine stabile Energiezufuhr und damit für eine beeindruckende Dynamik, die viele Verstärker mit höherer Nennleistung übertrifft.

Das Design setzt auf ein Class-A-Schaltungsprinzip, das für besonders geringe Verzerrungen bekannt ist. Jean Hiraga beweist mit dieser Endstufe, dass hohe Wattzahlen nicht zwingend für ausgezeichnete Klangqualität notwendig sind.

Technische Details und Schaltungsaufbau

Aufbau der Schaltung

Der Verstärker basiert auf einer einfachen, aber effektiven Schaltung mit zwei Hauptkomponenten: einem Treiber-Transistor und einem Ausgangs-Transistor. Jeder dieser Transistoren verstärkt eine Halbwelle des Audiosignals, was für eine sehr lineare und verzerrungsarme Wiedergabe sorgt.

Hochwertige Komponenten

Die verwendeten Bauteile sind von außergewöhnlicher Qualität: Folienkondensatoren, Metallfilmwiderstände und Silberdraht für interne Verbindungen sorgen für maximale Neutralität und minimale Klangverfälschungen. Diese hochwertigen Materialien tragen entscheidend zur Klangqualität bei.

Stromgegenkopplung

Ein wichtiges technisches Merkmal der Le Monstre ist die Stromgegenkopplung. Dabei wird ein Teil des Ausgangsstroms zurückgeführt, um den Treiber-Transistor optimal zu steuern. Das sorgt für eine sehr präzise und stabile Verstärkung, reduziert Verzerrungen und Störgeräusche und verbessert die Klangtreue.

Fazit – Eine echte Legende im HiFi-Bereich

Der Jean Hiraga Le Monstre ist ein außergewöhnlicher Class-A-Verstärker, der mit nur 2 x 20 Watt Leistung einen Klang liefert, den man sonst von deutlich stärkeren Verstärkern erwartet. Seine Kombination aus hochwertiger Technik, sorgfältiger Abstimmung und einem riesigen Ladeelko-Reservoir macht ihn zu einem echten Kraftpaket und einer wahren Klanglegende.

Nicht umsonst wird das Schaltungsprinzip der Le Monstre / Le Class A von vielen DIY-Enthusiasten kopiert. Ob die Nachbauten den Originalklang erreichen, kann ich nicht beurteilen, doch das Original ist definitiv eine der besten Endstufen, die ich je gehört habe.

Technische Daten Beschreibung / Werte
Leistung 2 x 8 Watt im reinen Class-A-Betrieb / Class A Modell: 2×20 Watt
(Manchmal auch 2 x 30 Watt angegeben, je nach Spannung und Anpassung)
Ladungskapazität Über 400.000 µF Gesamtkapazität der Kondensatoren
Spannung Typisch 2 x 12 V nach dem Transformator
Nach Gleichrichtung und Filterung bis zu 35–36 V
Stromverbrauch Ca. 0,5–0,6 Ampere Bias-Strom pro Kanal (empfohlen)
Schaltung Einfache, symmetrische Class-A-Schaltung
Je Kanal ein Treiber- und ein Ausgangstransistor
Transistoren Ursprünglich z.B. 2SC1845 / 2SA992 oder ähnlich
Moderne Alternativen: MJL21194G / MJL21193G
Eingangsempfindlichkeit Ca. 0,5–1 V für volle Leistung (nicht exakt spezifiziert)
Impedanz Ausgelegt für Lautsprecher mit 8 Ohm
Netzteil Ursprünglich mit Transformator (z.B. 160 VA) und großer Kondensatorbank
Manche Nachbauten mit geregeltem Netzteil oder Batterieversorgung

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