Burmester 877

Burmester 877

Bericht über den Burmester 877 Vorverstärker Test / Erfahrungsbericht:

Die Geschichte der Firma Burmester

Die Firma Burmester Audiosysteme wurde 1977 von Dieter Burmester in Berlin gegründet. Das Unternehmen etablierte sich schnell als ein Name für hochwertige Audiogeräte und setzte auf ein klares Design sowie technische Innovationen. Ziel war es, High-Fidelity-Komponenten zu schaffen, die sowohl klanglich als auch in der Verarbeitung überzeugen. Mit der Einführung des Burmester 877 Vorverstärkers erreichte das Unternehmen eine neue Stufe in der Entwicklung von Vorstufen.

Der Burmester 877 war eines der frühen Modelle des Unternehmens und setzte Maßstäbe in Bezug auf Klangqualität und Verarbeitungsniveau. Im Laufe der Zeit wurde das Gerät weiterentwickelt, und es erschien eine MK III-Variante, die einige technische Verbesserungen und Optimierungen bot. Die Burmester-Vorstufen wurden in der Hi-Fi-Welt intensiv getestet und fanden aufgrund ihrer klaren Klangsignatur und robusten Bauweise vielfach positive Resonanz. Allerdings wurden sie auch als hochpreisige Produkte wahrgenommen, die sich primär an audiophile Enthusiasten richteten.

Persönliche Erfahrung mit der Burmester 877

Ich konnte die Burmester 877 Vorstufe vor über fünf Jahren zusammen mit einer Threshold S300-Endstufe erwerben. Leider stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass die Vorstufe am Pre-Out-Anschluss auf dem linken Kanal eine Gleichspannung ausgab. Um das Problem zu beheben, übergab ich die Vorstufe damals einem jungen Mann aus Esslingen-Bergheim zur Reparatur.

Nach drei Tagen erhielt ich einen Anruf von ihm mit der Nachricht, dass die Vorstufe repariert sei und ich sie abholen könne. Bei der Abholung führte er mir die Vorstufe vor, und scheinbar funktionierte alles einwandfrei. Doch diese Demonstration erfolgte über den Tape-Out-Ausgang der Vorstufe – ein entscheidender Punkt, den er mir verschwieg.

Zu Hause verband ich die Burmester 877 mit der Threshold-Endstufe und freute mich darauf, Musik zu hören. Leider zerstörte die Vorstufe durch die Gleichspannung auf dem linken Kanal die komplette linke Seite meiner Endstufe; alle Transistoren waren defekt. Als ich den vermeintlichen Reparateur damit konfrontierte, zeigte er wenig Einsicht. Er gab zwar zu, die Vorstufe nur über den Tape-Out getestet zu haben, behauptete jedoch, dass dies ausreichend gewesen sei. Dieses Verhalten brachte mir nicht nur hohe Reparaturkosten, sondern auch die Einsicht, dass es wichtig ist, Audiogeräte nur in die Hände von Fachleuten zu geben.

Fazit und Empfehlung

Die Burmester 877 ist zweifellos eine Vorstufe mit großem Potenzial und einem hohen technischen Standard. Aufgrund der beschriebenen Erfahrungen konnte ich jedoch keine persönlichen Klangtests durchführen. Die Geschichte zeigt, dass der Umgang mit defekten High-End-Geräten viel Fachwissen erfordert und dass unseriöse oder inkompetente Dienstleister mehr Schaden als Nutzen anrichten können.

Daher lautet die Empfehlung: Wenn Sie hochwertige Audiokomponenten wie die Burmester 877 reparieren lassen müssen, vertrauen Sie auf ausgewiesene Spezialisten. Die Investition in einen qualifizierten Service lohnt sich langfristig und schützt vor ärgerlichen und teuren Fehlern. Die Burmester 877 selbst bleibt ein Beispiel für die Ingenieurskunst ihrer Zeit, während der persönliche Umgang mit ihr ein mahnendes Beispiel für die Auswahl der richtigen Dienstleister ist.

Technische Daten:

Eigenschaft Spezifikation
Typ Kontrollverstärker (Vorverstärker)
Eingangsempfindlichkeit / Impedanz Phono MC (symmetrisch): 0,05 mV – 5 mV (46 dB – 86 dB) / 10 – 1 kΩ
Phono MC (unsymmetrisch): 0,05 mV – 5 mV (46 dB – 86 dB) / 10 – 1 kΩ
Phono MM (unsymmetrisch): 0,5 mV – 10 mV (40 dB – 66 dB) / 47 kΩ (56 pF – 390 pF)
Tuner, CD, DAT, Tape1/2, Aux: 290 mV (10,75 dB) / 12,5 kΩ
Signal-Rausch-Verhältnis Phono MC (symmetrisch): -85 dB
Phono MC (unsymmetrisch): -80 dB
Phono MM (unsymmetrisch): -83 dB
Tuner/CD (unsymmetrisch): -104 dB
Ausgangspegel / Impedanz RCA: 15 V / ≤1 Ω
XLR: 24 V / ≤1 Ω
Tape1/2: ≥7 V
Kopfhörer: 15 V
Gesamtklirrfaktor RCA: 0,0015 %
XLR: 0,002 %
Tape1/2: 0,008 %
Kopfhörer: 0,0015 %
Intermodulationsverzerrung RCA: 0,0015 %
XLR: 0,002 %
Tape1/2: 0,0015 %
Kopfhörer: 0,0015 %
Übersprechdämpfung Rechts nach Links: -82 dB (1 kHz), -62 dB (10 kHz)
Links nach Rechts: -76 dB (1 kHz), -65 dB (10 kHz)
Tuner zu Tape: -101 dB (1 kHz), -98,5 dB (10 kHz)
Frequenzgang Phono MC: 6 Hz – 121 kHz (-3 dB), 60 Hz – 22 kHz (-0,1 dB)
Phono MM: 3,3 Hz – 157 kHz (-3 dB), 70 Hz – 39 kHz (-0,1 dB)
Line: 4,4 Hz – 205 kHz (-3 dB), 30 Hz – 65 kHz (-0,1 dB)
Abmessungen (B x H x T) 482 mm x 95 mm x 290 mm

Weitere Informationen als PDF.