
AVM Evolution M5
AVM Evolution M5 Monoblöcke Endstufen Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★☆ (4/5)
AVM: Über 30 Jahre im High-End-Bereich
Seit über 30 Jahren baut AVM HiFi-Produkte und ist aus der Branche nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile verkauft AVM in 52 Länder und zeigt damit, dass hier vieles richtig gemacht wird. Die Idee der Gründer war, High-End erschwinglich zu halten. Ich erinnere mich gerne an den Evolution A1, einen Vollverstärker mit separatem Netzteil, der klanglich genau meinen Geschmack traf. Später folgte der A2, der sich in seiner Preisklasse bei mir gegen andere Verstärker durchsetzen konnte. Mit AVM verbinde ich viele Emotionen, denn die Verstärker A1 und A2 waren der Auslöser dafür, dass ich mich so intensiv mit High-End beschäftigt habe. Später kamen die M1, M2 und schließlich die M5 Monoblöcke. Es gab und gibt nichts, was ich an diesen Geräten auszusetzen hätte – das Preis-Leistungs-Verhältnis war einfach unschlagbar. Jeden Cent (damals Pfennig), den ich für AVM ausgegeben habe, habe ich nie bereut.
Klangneutralität und Messwerte
Was die Neutralität betrifft, gibt es sicherlich unterschiedliche Meinungen, aber für mich sind die Klangeindrücke, die uns täglich umgeben, absolut neutral und natürlich. Neutrale Geräte sollten daher nicht flach klingen. Wenn Hersteller jedoch zu stark auf Messwerte achten, kann das zu einem flachen Klang führen.
Vergleich der M5 mit anderen Verstärkern
Die M5 klingt keineswegs flach, aber manchmal wünschte ich mir, dass sowohl die Feindynamik als auch die Grobdynamik etwas besser wären – natürlich im Vergleich zur Burmester 850. Würde ich es in einem Fußballergebnis ausdrücken, stünde es 3:1 für Burmester. Im Vergleich zur Mark Levinson 436 käme ein sehr ehrenhaftes 3:2 heraus, allerdings zugunsten der Levinsons. Dennoch sind die M5 Monos hervorragende Verstärker, die mehr bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Der Vergleich zur ML 436 mag vielleicht nicht ganz fair sein, da die Levinsons gebraucht fast das Dreifache kosten. Doch wer sich keine 436 leisten kann oder will, ist mit den AVM-Verstärkern bestens bedient. Wer jedoch die Möglichkeit hat, ein Paar Burmester 850 Endverstärker zu ergattern, sollte zugreifen!
Preisentwicklung in der HiFi-Branche
Schaut man sich die aktuelle Preisgestaltung an, wirft das einige Fragen auf. Die Preissteigerungen sind jedoch kein AVM-spezifisches Phänomen, sondern betreffen die gesamte HiFi-Branche. Steigende Rohstoffpreise und höhere Nebenkosten machen Preisanpassungen notwendig. Dennoch bewegt sich AVM mittlerweile in Preisregionen, in denen man sich mit Größen wie Burmester, Accuphase oder McIntosh messen muss. „Messen“ ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber es braucht schon Selbstbewusstsein, um sich in dieser Liga zu behaupten. Doch gerade diese Angriffslust weckt bei mir Sympathie, auch wenn ich die Preisgestaltung teilweise für übertrieben halte.
Die Evolution M5 Endstufen: Ein Rückblick
Ein kurzer Blick auf die Chronologie der Evolution-Serie: Zuerst gab es die M1, die jedoch technisch anfällig war, da einige Bauteile durch die entstehende Hitze in Mitleidenschaft gezogen wurden und die Transistoren gerne mal durchbrannten. Die M2 war stabiler und hatte weniger Ausfälle, während die M3 schließlich am stabilsten und ausgereift war – großartige Monoblöcke mit reichlich Leistung, einer dickeren Frontplatte und hochwertigeren Bauteilen, inklusive größerer Ladeelkos. Meine Lieblingsmonoblöcke aus der Evolution-Serie. Die M5 ist der direkte Nachfolger der M3, beide arbeiten in Class A/B. Die M4 hingegen war ein reiner Class-A-Verstärker, hatte jedoch erneut Probleme mit der Hitzeentwicklung.
Kompakte Bauweise und Funktionalität der M5
Was mich an den kleinen Monos von AVM besonders reizt, ist die kompakte Bauweise. Sie lassen sich gut verstauen, sehen schick aus und bieten dennoch genug Leistung, um auch anspruchsvolle Lautsprecher zu betreiben. Die M5 hat sogar ein Display, das zusätzlichen Charme verleiht. Auf dem kleinen Display lassen sich verschiedene Informationen ablesen, wie beispielsweise ob die Lautsprecher zugeschaltet sind und welche Impedanz (in Ohm) gerade ausgegeben wird. Zwar ist das Display nicht besonders hochwertig, aber es erfüllt seinen Zweck hervorragend.
Hörtest mit AVM M5 und Vergleich mit Mark Levinson
Ich habe die M5 Monos zusammen mit dem passenden V4-Vorverstärker von AVM, einem Audionet ART V2 CD-Player und Wilson Audio WATT Puppy 5.1 betrieben. Zum Vergleich zog ich meine Mark Levinson 436 Monoblöcke heran. Der Unterschied war deutlich zugunsten der Levinsons: Der Bassbereich war mächtiger und druckvoller, manchmal sogar einschüchternd. Der Hoch- und Mitteltonbereich war meiner Meinung nach auf einem ähnlichen Niveau, doch die AVMs klangen stellenweise etwas kühler und weniger rund als die Mark Levinsons. Diese Unterschiede könnte man sicherlich als Geschmackssache abtun, denn letztlich ist es genau das. Ich persönlich bevorzuge inzwischen mehr Analytik als Wärme im Klang. Doch nicht jeder Hersteller, der auf absolute Präzision setzt, schafft es, Musikalität in seine Geräte zu integrieren. Die AVM M5 gelingt dies nur bedingt. Die detaillierte und präzise Spielweise ist beeindruckend, doch leider fehlte mir etwas Emotion. Dass es auch anders geht, zeigt meiner Meinung nach Burmester. Die Burmester 850 Monoblöcke verstehen es, sowohl analytisch als auch musikalisch zu spielen, ohne den Fokus auf Emotionen zu verlieren.
Technische Daten:
- Extrem kurze Signalwege für schnelle Reaktionszeiten
- Anstiegszeit von unter I~s auch an 2 Ohm Last
- Kein Relais im Signalweg, daher extrem kleiner Innenwiderstand, der sich auch im Laufe langer
Betriebsdauer nicht durch Kontaktverschleiß ändern kann. - Vergoldete Anschlüsse sind immun gegen Umwelteinflüsse.
- Gehäuse weitgehend aus (nahezu) nicht magnetischem Aluminium verhindert das Entstehen störenderWirbelströme. · SSC-Füße zur optimalen Entkopplung der Elektronik von Schwingungen der Aufstellfläche.
- Universelle Anschlüsse: Symmetrischer und unsymmetrischer Eingang, Bi-Wiring-Lautsprecheranschlüsse
mit vollisolierten Klemmen. - Servicefreundiiche Verstärkerschaltung in modernster SMD-Technik.
- Versorgung von Digitalteil, Treiberstufe und Endtransistoren durch 3 getrennte Netzteile gewährleistet
absolute Rückwirkungsfreiheit und Laststabilität bis unter lahm. - 800-VA-Leistungstrafo wird „sicherungsfreundiich“ über eine Softstart-Schaltung aktiviert.
- Siebung mit insgesamt über 90.000 F Kapazität und Gleichrichtung über extrem schnelle Dioden ergeben
eine störarme, reaktionsschnelle und extrem stabile Stromversorgung mit gigantischen Leistungsreserven. · Schutzschaltungen gegen Gleichspannung, Übertemperatur und Kurzschluß gewährleisten hohe
Betriebssicherheit. - Umweitfreundiiche Stand-by-Leistung von unter 5 W att
- NF-gesteuerte Einschaltautomatik und schnelles thermisches Einschwingen machen stromfressenden
Dauerbetrieb überflüssig. - Im Interesse hoher Lebensdauer und alterungsunabhängig guten Klangs werden nur höchstwertige
Bauteile und edle Materiaiien verwendet.
Technische Daten:
- Empfindlichkeit Cinch: 1,15 Volt/I 0 kOhm (300 W 140hm)
- Empfindlichkeit XLR: 1,15Volt/20 kOhm (300W 140hm)
- Leistung in 8 Ohm: 180 Watt
- Leistung in 4 Ohm: 300 Watt
- Leistung in 2 Ohm: 550 Watt
- Intermodulation 25W 4Ohm: <0,0 I % (unterhalb Meßgrenze)
- Klirrfaktor 25 W 4Ohm: <0,005 %
- Transientenintermodulation (TIM): nicht Messbar
- Störabstand 25W 4 Ohm: > 100 dB (A)
- Frequenzgang:<0,3 Hz >500 kHz
- Lastbandbreite 25W 4Ohm: <0,3 Hz >500 kHz
- Anstiegszeit an 4 Ohm: <1 µs
- Siewrate: >200V/µs
- Dämpfungsfaktor: >1OOO(DC-1OkHz)
- Versorgungsspannung: 230 Volt 150 Hz I 500 VA (stand-by 5 VA)
- Abmessungen (B x H xT): 300 mm x 130 mm x 330 mm
- Gewicht: 18-22 Kilo je nach Ausstattung.