Akai GX 400D
Akai GX 400 D 400pro Bandmaschine Test / Erfahrungsbericht:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Die Akai GX-400D ist eine hochwertige Tonbandmaschine, die vor allem in den 1970er Jahren von Akai, einem japanischen Unternehmen, produziert wurde. Sie gilt als eines der Spitzenmodelle in Akais Tonbandmaschinenreihe und wurde sowohl für den Heimgebrauch als auch für den semi-professionellen Einsatz geschätzt. Die Maschine zeichnet sich durch ihre robusten mechanischen Komponenten und die innovative GX-Technologie aus, die für die Langlebigkeit und exzellente Aufnahmequalität ihrer Tonköpfe bekannt ist.
Wichtige Merkmale der Akai GX-400D:
- GX-Glasköpfe: Das „GX“ in der Modellbezeichnung steht für „Glass & X’tal Ferrite“, eine spezielle Technologie, die Akai entwickelt hat. Diese Tonköpfe bestehen aus einer Schicht aus Glaskristall und Ferritmaterial, was sie extrem verschleißfest macht. Im Vergleich zu herkömmlichen Tonköpfen behalten GX-Köpfe ihre Qualität über viele Jahre hinweg, ohne dass die Aufnahmequalität durch Abnutzung beeinträchtigt wird.
- Zweispur- und Viertelspur-Modell: Die Akai GX-400D war in verschiedenen Versionen erhältlich, darunter als Zweispur– und Viertelspurmaschine. Die Zweispurversion war für die Aufnahme von professionellen Masterbändern ideal, während die Viertelspurmaschine das Aufzeichnen von vier Spuren auf einem Band ermöglichte und somit platzsparender war.
- Bandgeschwindigkeiten: Die Maschine bietet verschiedene Bandgeschwindigkeiten, darunter 19 cm/s (7,5 ips) und 38 cm/s (15 ips), was es den Nutzern ermöglichte, zwischen höchster Audioqualität und längerer Aufnahmezeit zu wählen.
- Solider mechanischer Aufbau: Die GX-400D war für ihre stabile Verarbeitung und lange Lebensdauer bekannt. Sie verwendete Präzisionskomponenten und einen kräftigen Motorantrieb, um einen gleichmäßigen Bandtransport zu gewährleisten, was zu weniger Welligkeit und Gleichlaufschwankungen führte.
- Vollautomatischer Betrieb: Die Maschine verfügt über automatische Funktionen wie den Bandumkehrbetrieb(Auto-Reverse), was bedeutet, dass sie nach dem Ende eines Bandes in die entgegengesetzte Richtung spielt oder aufnimmt, ohne dass das Band manuell umgedreht werden muss. Diese Funktion war besonders praktisch für längere Aufnahme- oder Wiedergabesitzungen.
- Schaltbare Bias-Einstellung: Mit dieser Funktion konnte die GX-400D an verschiedene Bandtypen angepasst werden, was zu besseren Ergebnissen bei der Aufnahme mit unterschiedlichen Bändern führte.
- Vorspannungs- und Pegelregler: Diese Maschine bietet benutzerfreundliche Bedienelemente, die eine präzise Einstellung der Aufnahmepegel und Vorspannung ermöglichen, um die bestmögliche Aufnahmequalität zu gewährleisten.
Klangqualität und Einsatzgebiet
Die Akai GX-400D war für ihre hohe Klangtreue bekannt und wurde sowohl von Musikliebhabern als auch von Audiophilen geschätzt. Besonders die Version mit der höheren Bandgeschwindigkeit (38 cm/s) bot herausragende Klangqualität, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Toningenieure oder Musiker machte, die Masteraufnahmen erstellen wollten.
Sammlerwert und Erhalt
Aufgrund ihrer Qualität und Zuverlässigkeit hat die Akai GX-400D bis heute eine treue Fangemeinde unter Sammlern. Gebrauchte Geräte in gutem Zustand können relativ hohe Preise erzielen, insbesondere wenn die Maschine gut gewartet wurde. Wie bei allen analogen Geräten dieser Art ist die regelmäßige Pflege, wie das Reinigen der Tonköpfe und des Bandlaufwerks, entscheidend, um die Funktionalität und Klangqualität zu erhalten.
Fazit
Die Akai GX-400D Tonbandmaschine repräsentiert eine Ära, in der analoge Audiotechnik ihren Höhepunkt erreichte. Sie verbindet technologische Innovation mit ausgezeichneter Handwerkskunst und ist eine der am meisten geschätzten Bandmaschinen ihrer Zeit. Ihr langlebiges Design, kombiniert mit der exzellenten Klangqualität der GX-Köpfe, macht sie auch heute noch zu einem begehrten Stück in der Audiowelt.
Der Tonbandrekorder Akai GX-400D wurde in vier Varianten produziert:
- GX-400D – eine 4-Spur, 2-Kanal-Version für den Heimgebrauch mit automatischer Bandumkehr (Reverse).
- GX-400D SS – ebenfalls eine 4-Spur-Version, jedoch mit 4 Kanälen.
- GX-400D PRO – eine semiprofessionelle 2-Spur, 2-Kanal-Version.
- GX-400D PRO Separate – eine Variante mit einem zweigeteilten Aufbau.
Die ersten Modelle waren mit blauen Anzeigen ausgestattet, die jedoch schnell durch hellere mit einem gelblichen Schimmer ersetzt wurden. Einige Jahre später wurde die Produktion des Geräts eingestellt, da es zu teuer und kompliziert in der Herstellung war. Die PRO-Version wurde jedoch weiterhin produziert.
Ursprünglich wurde der Tonbandrekorder als universelles Chassis für verschiedene Ausstattungsversionen konzipiert. Im Inneren ist er in zwei Abschnitte unterteilt: einen mechanischen Teil und einen Verstärkerteil. Die mechanischen Komponenten sind bei allen Varianten identisch und bieten drei Geschwindigkeiten: 9,5 cm/s, 19 cm/s und 38 cm/s. Der Verstärkerteil variiert jedoch je nach Modell.
Auf dem Schaltplan unten ist der Tonkopfblock mit verschiedenen Bestückungen gut zu sehen.
Tonkopfblock und Unterschiede
Der Tonkopfblock ist in allen Modifikationen gleich aufgebaut, obwohl sowohl 4 als auch 6 Tonköpfe installiert werden können. Im GX-400D sind 6 Köpfe eingebaut, obwohl es im Tonkopfblock nur 4 Steckplätze gibt. Lösch- und Aufnahmeköpfe sind in einem einzigen Komboblock vereint. Der GX-400D kann daher in beide Richtungen mit einem durchgehenden Kanal aufnehmen.
Die GX-400D-SS ist eine 4-Spur, 4-Kanal-Version, die sowohl 2 Kanäle (Stereo) als auch 4 Kanäle (Quadro) gleichzeitig aufnehmen kann. Sie verfügt über 4 Köpfe, von denen 2 (Aufnahme- und Wiedergabekopf) für 4-Spur-Aufnahmen ausgelegt sind. Zum Löschen sind jedoch 2 Standard-2-Spur-Köpfe installiert. Bei Stereoaufnahmen arbeitet nur ein Löschkopf, während im Quadromodus beide gleichzeitig aktiv sind. Der Rekorder hat eine Bandumkehr, kann aber im Umkehrmodus nur Stereoaufnahmen abspielen.
Laufwerk und Mechanik
Das Laufwerk verfügt über 3 Motoren und 2 Tonwellen. Der GX-400D war der erste Heimrekorder von Akai mit geschlossenem Bandlaufwerk. Der Motorblock mit Schwungmassen ist recht kompakt. Es gibt keine elektronische Bandspannungskontrolle, lediglich einen Schalter für Spulen mit 7 und 10 Zoll Durchmesser. In Kombination mit dem geschlossenen Bandlaufwerk ist dies jedoch nicht unbedingt erforderlich, da die Bandspannung im Bereich der Köpfe immer stabil ist.
Die Konstruktion mit zwei Tonwellen ist recht kompakt. Die Schwungmassen und Tonwellen haben die gleiche Größe und sind austauschbar. Auf dem Schaltplan ist zu erkennen, dass beim Drehen des Motors gegen den Uhrzeigersinn die rechte Schwungmasse in einem Bereich mit höherer Riemenspannung liegt und ein höheres Drehmoment erhält, während die linke Schwungmasse als Mitläufer ein geringeres Drehmoment erhält. Beim Ändern der Laufrichtung des Bands kehrt sich dieses Verhältnis um. Dadurch bleibt das Band zwischen den Tonwellen immer gespannt, unabhängig vom Zustand des Riemens. Diese Konstruktion ist zuverlässiger als jene, die später in Rekordern wie dem TEAC X-10R verwendet wurde.
Das geschlossene Bandlaufwerk wurde auch in der PRO 1000-Serie eingesetzt, die jedoch keine 4-Spur-Version für den Heimgebrauch bot. Später wurde das geschlossene Bandlaufwerk auch im GX-650D verwendet. Danach entschieden die Ingenieure, die komplexen Laufwerksmechanismen aufzugeben und sich auf kommerziell sinnvollere Lösungen zu konzentrieren.