hORNS FP 10 MK III
hORNS FP 10 MKIII Monitor Lautsprecher Test / Erfahrungsbericht:
Overall Rating: ★★★★☆ (4/5)
hORNS FP 10 MK 3: Ein Meilenstein der FP-Serie
Die Monitorlautsprecher hORNS FP 10 zählen zu den größten Erfolgen der Marke hORNS und sind fester Bestandteil der renommierten FP-Serie. Trotz ihrer kompakten Bauweise überzeugen sie nicht nur in kleinen Räumen, sondern auch in großen Hörumgebungen, die üblicherweise für größere Lautsprechersysteme vorgesehen sind.
Hohe Empfindlichkeit und beeindruckende Leistung
Dank ihrer enormen Empfindlichkeit von 96 dB/W/m und der Fähigkeit, hohe Leistungspegel problemlos zu verarbeiten, entfaltet die FP 10 MKIII eine beeindruckende Klangdynamik. Selbst bei geringer Verstärkerleistung bieten sie ein kraftvolles und präzises Klangerlebnis. Diese Eigenschaften machen sie ideal für leistungsschwache Verstärker, wie beispielsweise Röhrenverstärker mit 300B-Röhren, die nur wenige Watt Leistung benötigen. Dadurch eröffnet sich ein nahezu unbegrenztes Spektrum an Verstärkermöglichkeiten, die den individuellen Vorlieben gerecht werden.
Klangbild: Tief, präzise und seidig
Das Klangbild der FP 10 MKIII zeichnet sich durch tiefe, druckvolle Bässe, präzise und ausdrucksstarke Mitten sowie seidenweiche Höhen aus. Jeder Frequenzbereich wird detailliert und mit großer Klarheit wiedergegeben, was für ein besonders harmonisches und naturgetreues Hörerlebnis sorgt. Diese Kombination ermöglicht es, selbst feinste musikalische Nuancen wahrzunehmen.
Die Horntechnik: Eine Tradition mit Zukunft
Der Begriff „Horn“ bezeichnet in der Akustik einen trichterförmigen Schallvorsatz, der entweder an der Vorder- oder Rückseite eines Lautsprechers angebracht wird. Die Aufgabe des Horns besteht darin, die akustische Impedanz zwischen dem Lautsprecher und dem Raum anzupassen – ähnlich wie das menschliche Ohr Schallwellen verstärkt.
Diese Technik hat ihre Wurzeln in den Anfängen der Klangwiedergabe: vom Grammophon über Megaphone auf Jahrmärkten bis hin zur Beschallung in Kinosälen und bei Konzerten. Obwohl sie in der konventionellen Hi-Fi-Welt nahezu verschwunden ist, bleibt sie im High-End-Bereich aufgrund ihrer klanglichen Vorteile ein geschätztes Element.
Einzigartiges Hörerlebnis durch optimale Nähe zur Musik
Richtig eingesetzt ermöglicht die Horntechnik eine unvergleichliche Nähe zu den Musikern. Anders als in der Beschallungstechnik, bei der es auf maximale Reichweite ankommt, geht es in der Hi-Fi-Anwendung darum, feinste musikalische Details und intime Klangmomente direkt an den Hörer zu transportieren. Diese Technik erlaubt es, auch leiseste Passagen klar und präzise zu hören – fast so, als würde die Musik direkt ins Ohr geflüstert.
Herausforderungen der Horntechnik
Die Implementierung der Horntechnik erfordert eine präzise Berechnung der komplexen Hornform, eine sorgfältige Materialauswahl und eine perfekte Abstimmung auf die übrigen Lautsprecherkomponenten. Fehler in der Umsetzung können dazu führen, dass die kleinsten Unzulänglichkeiten der Lautsprecher überbetont werden. Daher schaffen es nur wenige Hersteller, das volle Potenzial dieser Technik auszuschöpfen.
Lukasz Lewandowskis Leidenschaft für die Horntechnologie
Der polnische Entwickler Lukasz Lewandowski beschäftigt sich seit dem Jahr 2000 intensiv mit der Nutzung und Weiterentwicklung der Horntechnik. Sein Ziel ist es, die Hörer so nah wie möglich an die Musik und ihre Interpreten heranzuführen. Mit der FP10 MKIII ist ihm ein Lautsprecher gelungen, der durch sein Hornsystem eine außergewöhnlich intensive Klangerfahrung ermöglicht.
Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
Die FP 10 MKIII sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich. Kunden können zwischen verschiedenen Holzarten, Farben für die Front- und Rückpaneele aus der vollständigen RAL-Farbpalette sowie der Farbe der oberen Abdeckung der Standfüße wählen. Damit lässt sich das Design perfekt an den persönlichen Geschmack und das Wohnambiente anpassen.
Persönliche Erfahrung mit der hORNS FP 10 MKIII
Vor einigen Jahren erhielt ich meine hORNS FP 10 MKIII von einem befreundeten Elektroingenieur, der sich auf die Produktion von Steuerungsplatinen für renommierte Hersteller wie Porsche und Stihl spezialisiert hatte. Genau wie ich ist er ein leidenschaftlicher Hi-Fi-Enthusiast, der ständig auf der Suche nach neuen Geräten und Lautsprechern ist, die seinen hohen Ansprüchen gerecht werden. Doch trotz seiner Begeisterung fand er in den FP 10 MKIII nicht das perfekte Modell für sich – und so überließ er sie mir zur intensiven Erprobung.
Stärken: Präzise Mitten und herausragende Höhenwiedergabe
Während meiner Testphase war ich von der außergewöhnlichen Präzision in den Mitten und Höhen beeindruckt. Die Lautsprecher bringen Stimmen und feine Details auf eine Weise zur Geltung, die ich bisher bei kaum einem anderen Monitorlautsprecher erlebt habe. Besonders für Genres wie Jazz, Klassik oder akustische Musik sind sie eine wahre Offenbarung. Die Klarheit und Transparenz im oberen Frequenzbereich sind schlichtweg beeindruckend.
Herausforderung im Bassbereich
Doch trotz dieser Stärken gibt es für mich ein entscheidendes Manko: den Bassbereich. Ich höre oft Musik, deren tiefe Frequenzen unter 50 Hz, teils sogar unter 40 Hz, reichen. Hier stießen die FP 10 MKIII leider an ihre Grenzen. Für Musikliebhaber, die sich hauptsächlich auf Stimmen und feine Nuancen konzentrieren, sind diese Lautsprecher nahezu unschlagbar. Doch wer, wie ich, Wert auf einen tiefen und kraftvollen Bass legt, wird ohne Subwoofer möglicherweise nicht vollständig zufrieden sein.
Vergleich zur FP 15 MKII
Daher habe ich mich schließlich für die hORNS FP 15 MKII entschieden, die in meinen Augen eine bessere Balance zwischen Präzision und Basskraft bietet. Obwohl die FP 10 MKIII im Monitor-Stil in puncto Präzision kaum Konkurrenz haben – mit Ausnahme der größeren FP 15 –, waren sie für meine Bedürfnisse ohne zusätzlichen Subwoofer einfach nicht ausreichend.
Fazit: Perfekt für Präzisionsliebhaber, Subwoofer für Bassfreunde empfohlen
Die hORNS FP 10 MKIII sind zweifellos außergewöhnliche Lautsprecher für Liebhaber klarer, detailreicher Wiedergabe. Doch wer tiefen, druckvollen Bass sucht, sollte entweder einen Subwoofer ergänzen oder auf ein Modell wie die FP 15 MKII ausweichen. Dennoch bleibt die FP 10 MKIII eine der präzisesten Lösungen im Monitor-Stil, die ich kenne – eine wahre Perle für anspruchsvolle Hi-Fi-Enthusiasten.
Technische Daten der hORNS FP 10 MKIII
- Systemtyp: 2-Wege-Lautsprecher
- Tieftöner/Mitteltöner: 1 × 10 Zoll (25,4 cm)
- Hochtöner: 1 × 1 Zoll (2,54 cm)
- Frequenzweiche: 12 dB/Oktave
- Gehäusevolumen: 30 Liter, natürliche Furnierausführung, RAL-Farben wählbar
- Empfindlichkeit: 96 dB (1 W/1 m) Frequenzbereich: 50 Hz – 20.000 Hz
- Impedanz: 8 Ohm
- Anschlüsse: Single-Wire-Anschluss
- Gehäuseabmessungen: 365 × 560 × 305 mm (Breite × Höhe × Tiefe)
- Standfußabmessungen: 365 × 555 × 280 mm (Breite × Höhe × Tiefe)
- Gewicht des Lautsprechers: 30 kg
- Gewicht des Standfußes: 25 kg